Waste2Wood

Holz ist ein wertvoller, erneuerbarer und nachhaltiger Werkstoff mit hervorragenden funktionalen Eigenschaften und dem Potenzial, fossile Materialien in Leichtbau- und Verbundwerkstoffen zu ersetzen. Bei der Holzverarbeitung fallen große Mengen an Abfällen wie Verschnitt, Hackschnitzel und Sägespäne an. Wie alle anderen Produkte haben auch Holzprodukte irgendwann das Ende ihres Lebenszyklus erreicht und werden als Abfall entsorgt. Die weltweite Nutzung von Holz hat in den letzten Jahren stark zugenommen, wodurch immer mehr Holzabfälle anfallen.

Eine Verbesserung des Stoffkreislaufes im Rahmen der Kreislaufwirtschaft für Holzwerkstoffe ist wünschenswert, da derzeit noch ca. 79 % der Holzabfälle verbrannt und ca. 5 % deponiert werden. Bestehende Recyclingverfahren für Altholz erfordern den Einsatz von schädlichen Chemikalien und Bindemitteln. Die Forschung in diesem Projekt verfolgt nun einen innovativen Ansatz zur Herstellung von Holzwerkstoffen aus Holzabfällen mit einer nachhaltigen Technologie.

Ziel ist die Entwicklung umweltfreundlicher chemischer und biotechnologischer Verfahren zur Modifizierung der biopolymeren Matrix von Holzabfällen, um eine Weiterverarbeitung zu semistrukturellen Verbundwerkstoffen ohne zusätzliche Bindemittel zu ermöglichen.

Eine unmittelbare Anwendung ist der Einsatz des Materials als neue Komponente in Brettsperrholz mit Multi-Material-Design, um das Volumen um 40% zu reduzieren. Erste Ergebnisse zeigen, dass ein stark anisotropes Material hergestellt werden kann, dessen mechanische Eigenschaften mit denen von Naturholz und WPCs vergleichbar oder sogar besser sind. Neue Ansätze verfolgen darüber hinaus eine in situ De-/Repolymerisation von Lignin als Bindemittel, um noch bessere mechanische und physikalische Potenziale für weitere technische Anwendungen zu erreichen.