Rückblick auf ECCM21 in Nantes

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Das Leibniz-Institut für Verbundwerkstoffe (IVW) nahm an der 21. European Conference on Composite Materials (ECCM21) in Nantes, Frankreich, teil. Diese Konferenz brachte führende Experten, Forscher und Fachleute aus der Industrie zusammen, um die neuesten Fortschritte und Innovationen im Bereich der Verbundwerkstoffe zu diskutieren.

Special Sessions

Unsere Kollegen organisierten und leiteten mehrere Special Sessions, die sich auf aktuelle Themen im Bereich der Verbundwerkstoffe konzentrierten:

  • Permeability of Fibrous Reinforcements
    PD Dr.-Ing. habil. David May leitete diese Sitzung zusammen mit Dr. Elena Syerko von der Ecole Centrale Nantes. Es wurden verschiedene Perspektiven zur Bestimmung der Permeabilität, einschließlich Experimente, Simulationen und Anwendungen der künstlichen Intelligenz, beleuchtet.
  • Vitrimer Matrix Composites
    Dr.-Ing. Andreas Klingler leitete eine Sitzung über diese aufstrebende Klasse von Polymerwerkstoffen und diskutierte ihre mechanische Leistungsfähigkeit, Wiederverarbeitbarkeit und das Potenzial zur Verbesserung der Nachhaltigkeit von polymeren Verbundwerkstoffen. Die Sitzung versammelte Experten, um aktuelle Herausforderungen und zukünftige Trends aus den Perspektiven des Ingenieurwesens, der Physik und der Chemie zu diskutieren.
  • Solid Resins in Composite Materials
    PD Dr.-Ing. habil. David May leitete diese Sitzung und konzentrierte sich auf neuartige Prozesskonzepte, Formulierungen und industrielle Anwendungen von duroplastischen Feststoff-Harzen.
  • Hybrid-Molding Technologies for Thermoplastic Composites
    orIn dieser Sitzung, organisiert von Prof. Dr.-Ing. Thomas Neumeyer standen innovative Techniken und Anwendungen hybrider-Fertigungsverfahren für thermoplastische Verbundwerkstoffe im Zentrum der Diskussion. Die Sitzung fokussierte auf Kombinationstechnologien mit Spritzgießprozessen und umfasste auch Aspekte derVerarbeitung von Hochtemperatur-Thermoplasten sowie Werkzeugtechnologien.

 

Vorträge

Unser Team hielt mehrere viel beachtete Vorträge, die Diskussionen über innovative Forschungen und Anwendungen im Bereich der Verbundwerkstoffe vorantrieben. Zum Beispiel:

  • PD Dr.-Ing. habil. David May: Präsentierte Ergebnisse aus dem Projekt ML4ProcessSimulation und stellte datengetriebene Emulatoren vor, insbesondere neuronale Netzwerke, die die Permeabilität von Faserstrukturen mit bemerkenswerter Genauigkeit vorhersagen. Diese Forschung wurde in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz durchgeführt.
  • Christian Andriß, M.Sc.: Hielt eine Präsentation über eine ganzheitliche Methode zur effizienten Charakterisierung und Modellierung des nichtlinearen, geschwindigkeitsabhängigen mechanischen Verhaltens von kontinuierlich faserverstärkten Thermoplasten. Die neue Charakterisierungsmethode, die von unserem Team entwickelt wurde, liefert umfangreiche Materialdaten und einen umfassenden Ansatz zur Materialcharakterisierung und -modellierung. Die Methodik ermöglicht es das Langzeitwerkstoffverhalten, wie beispielsweise Kriechen, effizient zu bestimmen und vorherzusagen.
  • Nithya Sindhe, M.Sc.: Sprach über die Herausforderungen bei der Entwicklung von Verteilersystemen für flüssigen Wasserstoff und kryo-komprimierten Wasserstoff. Sie teilte innovative Designs, die diese Herausforderungen adressieren, insbesondere das Aufhängungssystem für tragende Wasserstoffleitungen und -tanks, und erhielt positive Rückmeldungen aus dem Publikum.
  • Dr.-Ing. Florian Gortner: Präsentierte die neuesten Ergebnisse aus dem LuFo-Projekt TraNa. In Zusammenarbeit mit Projektpartnern wurde ein transluzentes und brandgeschütztes Sheet Molding Compound (SMC) für Luftfahrtanwendungen entwickelt, welches die UL94 V0-Klassifikation bei 2 mm Wandstärke erfüllt.
  • Tim Schmidt, M.Sc.: Sprach über die Entwicklung von statistisch repräsentativen Volumenelementen (SVE) für die numerische Permeabilitätsermittlung von textilbasierte Faser-Kunststoff-Verbunde. Die SVE bilden nicht nur für die Strömungssimulation, sondern z.B. auch für mechanische Simulationen die Basis für akkurate Simulationsergebnisse.
  • Dr. Miro Duhovic: Vortrag über die 3D-Digitalisierung von C-SMC-Materialien mit hohem Faservolumengehalt und die gerade begonnenen Arbeiten im IGF-Projekt "Machine Vision for Carbon Composites". Die fortschrittlichen Digitalisierungsmethoden ermöglichen die Echtzeit-Qualitätskontrolle während der Herstellung von Carbonfaser-Sheet-Molding-Compound (C-SMC)-Materialien sowie die Generierung von Materialeigenschaftsdaten wie Faserorientierung für C-SMC-Kompressionsformungssimulationen.

Danksagungen

Wir danken der European Society for Composite Materials (ESCM) für die Organisation dieser erfolgreichen Konferenz und allen Teilnehmenden für ihre wertvollen Beiträge.

All unsere Vorträge können Sie hier nachlesen: IVW ECCM21 Beiträge.

(v.l.n.r.) Prof. Dr. Thomas Neumeyer, Christian Andriß, Dr.-Ing. Florian Gortner, Dipl.-Ing. Maximilian Eckrich, Nithya Sindhe, Dr.-Ing. Andreas Klingler, Alexander Nuhn, PD Dr.-Ing. habil. David May, Dr.-Ing. Sebastian Schmeer, Tim Schmidt, PD Dr. rer. nat. habil. Martin Gurka, Dr. Miro Duhovic

Dr.-Ing. Sebastian Schmeer

Dr.-Ing. Andreas Klingler

Dr.-Ing. Florian Gortner