Neuartige Rohrleitungen zum Transport von Wasserstoff: IVW-Start-Up „isitec composites“ erhält Leibniz-Gründungspreis

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Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 97 eigenständige Forschungseinrichtungen. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis der Leibniz-Gemeinschaft wird für Gründungsvorhaben aus Leibniz-Instituten in der Vorbereitungs- und Start-Up-Phase vergeben, die sich durch besondere Leistungen bei der Entwicklung von innovativen und tragfähigen Geschäftsideen und beim Aufbau neuer Unternehmen auszeichnen.

Der Leibniz-Gründungspreis 2023 geht an das EXIST-Ausgründungsvorhaben „isitec composites“ des Leibniz-Institutes für Verbundwerkstoffe GmbH (IVW) in Kaiserslautern. Die Geschäftsidee ist ein neuartiges Fertigungsverfahren, mit dem Rohrleitungen zum Transport von Wasserstoff hergestellt werden können. Diese sind den bisher verwendeten Stahlrohrleitungen hinsichtlich Leistungsfähigkeit und Kosten überlegen. Basis des neuen Fertigungsverfahrens ist eine am Leibniz-Institut für Verbundwerkstoffe GmbH (IVW) entwickelte Imprägniertechnologie. Diese ermöglicht es, die Ausgangswerkstoffe aus Fasern und thermoplastischen Kunststoffen direkt zu einem fertigen Wasserstoffrohr zu verarbeiten. Hierdurch entfallen bislang notwendige Zwischenschritte bei der Herstellung solcher Rohrleitungen, wodurch sowohl ein ökologischer als auch ein ökonomischer Vorteil erzielt wird.

Wissenschaftsminister Clemens Hoch zeigte sich erfreut über den Erfolg: „Diese prestigeträchtige Auszeichnung an ein Ausgründungsvorhaben des Leibniz-Instituts für Verbundwerkstoffe ist ein weiterer Beleg für die Stärke der Region Kaiserslautern als Wissenschafts- und Innovationsstandort. Die dort betriebene Forschung bearbeitet die wirklich großen Herausforderungen unserer Zeit, wie beispielsweise der Energiewende. isitec composites ist ein exzellentes Beispiel dafür, wie man solche Forschung bei uns in Rheinland-Pfalz in die Praxis bringt. Ich wünsche dem Vorhaben viel Erfolg.“

„Für eine Transformation der nationalen und internationalen Energiewirtschaft hin zu klimaneutralen Energieträgern wird zukünftig gasförmiger Wasserstoff in großen Mengen benötigt. Dieser lässt sich klimaneutral durch Elektrolyse aus erneuerbaren Energien gewinnen und ist vielfältig direkt als Energieträger oder in Kombination mit anderen Stoffen einsetzbar. Für die praktische Umsetzung dieser Strategie wird zukünftig ein leistungsfähiges und kostengünstiges Rohrleitungsnetz für den Transport des Wasserstoffs eine entscheidende Rolle spielen. Um den Wasserstoff dorthin zu bringen, wo er benötigt wird, können wir durch den Einsatz von Faser-Thermoplast-Verbunden zu besonders nachhaltigen, langlebigen und kosteneffizienten Rohrleitungssystemen beitragen. Das Projekt wird unserem Ausgründungsteam die Möglichkeit geben, die Technologie umzusetzen und erfolgreich zu vermarkten“, führte Professor Breuer, wissenschaftlicher Direktor des IVWs, aus.

 „Wir sind überwältigt und dankbar für die Anerkennung, die uns durch den Gründungspreis zuteilwurde. Dieser Preis bestätigt uns in unserem Bestreben, eine neue und innovative Lösung für die notwendige Transformation unserer Energiewirtschaft hin zu klimaneutralen Energieträgern zu schaffen. Das Preisgeld wird die Umsetzung des Vorhabens hinsichtlich des Markteintritts unterstützen. Bis hin zur finalen Marktreife ist es notwendig, sowohl Fragenstellungen im Bereich der Anlagentechnik als auch der Zulassungsbestimmungen zu lösen. Aus diesem Grund sind wir auch an finanzkräftigen Partnern interessiert, die uns unterstützen und an unseren Erfolgen teilhaben möchten, “ so Dr. Tobias Donhauser, der das EXIST-Ausgründungsvorhaben leiten wird.

Link zum Projekt:
https://www.ivw.uni-kl.de/de/ueber-uns/exist-forschungstransfer/isitec-composites

Das ausgezeichnete Gründungsteam von isitec composites, Tobias Donhauser (2. v.re.), Katarzyna Gorzedowski und Jonas Bernhart (re.) mit Ulf Breuer (Direktor des Leibniz-Instituts für Verbundwerkstoffe). Foto: David Ausserhofer/Leibniz-Gemeinschaft

Pressekontakt

Ariane McCauley

Assistentin der Geschäftsführung

Wissenschaftlicher Kontakt

Dr.-Ing.

Tobias Donhauser

Projektleitung EXIST-Forschungstransfer "isitec"