Innovation Day „Verbundwerkstoff trifft Nutzfahrzeug“, 25.11.2021, Leibniz-Institut für Verbundwerkstoffe GmbH, Kaiserslautern

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Zur Bekämpfung des Klimawandels werden auch für Nutzfahrzeuge neue Technologien erforderlich, um zukünftig ohne schädliche Emissionen operieren zu können. Verbundwerkstoffe bieten dafür ein großes Potential und ein breites Technologiespektrum.

Das gilt besonders für die Themen Leichtbaudesign, Wasserstoff-Antriebssysteme und Multimaterialanwendungen, die die Hersteller von LKW, Bau- und Landmaschinen sowie Zulieferunternehmen am 25.11.2021 mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Technischen Universität Kaiserslautern und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt diskutierten. Eingeladen hatte dazu das größte deutsche Nutzfahrzeugcluster, die Commercial Vehicle Cluster GmbH, zusammen mit dem Unternehmensverband Composites United West, in das Leibniz-Institut für Verbundwerkstoffe GmbH (IVW).

Das IVW setzt einen besonderen Fokus auf thermoplastische Faserverbundwerkstoffe. Sie ermöglichen kosteneffiziente Halbzeuge, einfache Formgebungsmöglichkeiten, Schweißbarkeit und werkstoffliches Recycling. Das Technologiezentrum Thermoplastische Composites im IVW agiert als Entwicklungskatalysator für regionale und überregionale mittelständische Firmen und Großunternehmen entlang der gesamten Prozesskette. Denn mit Werkstoffentwicklung, Bauteilauslegung und Prozessoptimierung werden Kunden "vom weißen Blatt Papier bis zum geprüften Bauteil" unterstützt. Mit einem neuen, vollautomatisierten Fertigungsprozess im Industriemaßstab werden auch kombinierte Umform- und Spritzgussprozesse in kurzen Taktzeiten zu geringen Kosten möglich. Es entstehen funktions- und gewichtsoptimierte hybride Bauteile, die sowohl Bereiche mit Endlosfaserverstärkung, als auch mit diskontinuierlicher Faserverstärkung aufweisen können. Eine absolute Weltneuheit, die während des Innovation Day im IVW pandemiebedingt leider nur virtuell besichtigt werden könnte, ist eine Anlage zur additiven Fertigung endlosfaserverstärkter Kunststoffe. Damit werden erstmals Ablagegeschwindigkeiten von bis zu 4 m/s (240 m/min) erreicht. Die Verlegefläche beträgt immerhin 3500 mm x 1500 mm, was die Anlage auch für die Entwicklung und den Test zukünftiger Nutzfahrzeugstrukturen interessant macht. Absolut sehenswert sind auch neue Multimaterial-Entwicklungen, die zum Beispiel extrem gute Energieabsorption (wichtig für das Crashverhalten) oder sogar auf Knopfdruck verformbare Strukturen, sog. „Smart Structures“ ermöglichen, wie sie von der IVW-Ausgründung CompActive GmbH angeboten werden https://compactive.de/.