GWK beschließt Aufnahme des Instituts für Verbundwerkstoffe (IVW) in die die Leibniz-Gemeinschaft - Wissenschaftsminister Wolf gratuliert

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Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf besuchte heute das Institut für Verbundwerkstoffe (IVW) GmbH in Kaiserslautern. Am Freitag hatte die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) beschlossen, dass das Institut in die gemeinsame Förderung durch Bund und Länder, im Rahmen der Leibniz-Gemeinschaft, aufgenommen werden soll.  
 
„Die Entscheidung zur Aufnahme des IVW in die in die gemeinsame Förderung durch Bund und Länder im Rahmen der Leibniz-Gemeinschaft ist der Ausdruck der hervorragenden Wissenschaftsleistung des Instituts. Das IVW ist ein Juwel in der rheinlandpfälzischen Forschungslandschaft und genießt national wie international ein hohes Renommee“, so Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf. „Mit seinen Forschungen zu Faserverbundwerkstoffen liefert das Institut wichtige Lösungsbeiträge für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen, wie den Klima- und Umweltschutz, das Gesundheitswesen oder die Zukunft der Mobilität. Für Rheinland-Pfalz bedeutet der Beschluss der GWK eine weitere Auszeichnung des Wissenschaftsstandorts Kaiserslautern, der spürbar von dem neuen Leibniz-Institut profitieren wird.“
 
Dem Beschluss der GWK über die Aufnahme des IVW lagen entsprechende Empfehlungen des Senats der Leibniz-Gemeinschaft und des Wissenschaftsrates zugrunde, der die Einrichtung evaluiert hat. Anerkennend hob der Wissenschaftsrat u.a. hervor, dass das IVW, wie keine andere Forschungseinrichtung auf dem Gebiet der Faserverbundwerkstoffe, die gesamte Prozesskette von der Materialforschung und -entwicklung über die Bauteilauslegung bis hin zu Fertigungs- und Recyclingverfahren abdecke. Faserverbundtechnologie ist eine Schlüsseltechnologie für den Hightech-Standort Deutschland und seine strategisch bedeutsamen Industriebranchen, wie die Automobil- und ihre Zulieferindustrie, der Maschinenbau oder die Luft- und Raumfahrtindustrie.
 
„Die Entscheidung der GWK bedeutet für das IVW einen Riesenerfolg und für die Leibniz-Gemeinschaft die Möglichkeit zur Erweiterung ihrer Kompetenzen um das zukunftsträchtige Feld der Faserverbundwerkstoffe“, so der Geschäftsführer des IVW, Professor Dr.-Ing. Ulf Breuer. „In Zusammenarbeit mit den exzellenten Leibniz-Instituten und den Möglichkeiten der Digitalisierung werden nun grundlegende Forschungsarbeiten für ganz neue Lösungen wie z.B. innovative Speichertechnologien für Wasserstoff, vollständig wiederverwertbare Ultraleichtbauweisen oder mithilfe additiver Fertigungstechnik individuell für Patienten maßgeschneiderter Orthesen und Implantate möglich. Das gesamte IVW-Team freut sich sehr über die Aufnahmeentscheidung durch die GWK!“  
 
Eine besondere Nähe besteht zwischen dem IVW und der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK), die durch langjährige und vielfältige Kooperationen in Forschung und Lehre geprägt wird. Hocherfreut über die Aufnahme des IVW in die gemeinsame Förderung im Rahmen der Leibniz-Gemeinschaft betont Professor Dr. Arnd Poetzsch-Heffter, Vizepräsident für Forschung und Technologie der TUK: „Ich gratuliere dem IVW ganz herzlich zu diesem herausragenden Erfolg. Die sich nun für das Institut eröffnenden Entwicklungsperspektiven sind auch für die TUK sowie den gesamten Forschungsstandort von großer Bedeutung. Sie stärken die vielen bestehenden Kooperationen und schaffen ganz neue Möglichkeiten. Wir sind zudem sehr stolz, dass im Umfeld unserer Universität neben Fraunhofer- und Max-Planck-Gesellschaft nun mit der Leibniz-Gemeinschaft die dritte große außeruniversitäre Forschungsorganisation vertreten sein wird.“
 
Bei Verbundwerkstoffen handelt es sich um neuartige Werkstoffe, für deren Herstellung unterschiedliche Materialien kombiniert werden. Ziel ist es, die positiven Eigenschaften der verschiedenen Komponenten zu einem Werkstoff mit neuen und besonders günstigen Eigenschaften zu verbinden, beispielsweise hohe Festigkeit bei einem geringen Gewicht und hoher Stabilität. Die Erforschung und Entwicklung von Verbundwerkstoffen ermöglicht ihren Einsatz in einem weiten Anwendungsspektrum, das so unterschiedliche Branchen wie etwa den Automobilbau, das Baugewerbe, den Energiesektor, die Luft- und Raumfahrt, den Maschinenbau und die Medizintechnik umfasst. Für viele Industrieunternehmen in diesen gesellschaftlich besonders wichtigen Branchen sind Verbundwerkstoffe von großem Interesse, da sie als „Schlüsseltechnologien“ nicht nur vielfältig in innovativen Produkten und Prozessen verwendbar sind, sondern auch dazu beitragen können, Produktionszeiten zu verkürzen, Kosten zu reduzieren und somit die internationale Wettbewerbsfähigkeit weiter zu stärken und auszubauen.
 
Dem Erfolg voraus gegangen war ein mehrstufiges Aufnahmeverfahren: Der Ausschuss der GWK hatte den Wissenschaftsrat im November 2018 gebeten, den Antrag zur Aufnahme des IVW in die gemeinsame Förderung durch Bund und Länder im Rahmen der Leibniz-Gemeinschaft zu prüfen. Der Wissenschaftsrat hatte zur wissenschaftlichen Qualität der Einrichtung, zur überregionalen Bedeutung und zur strukturellen Relevanz des Instituts für das deutsche Wissenschaftssystem Stellung genommen. Er hatte dabei auch die sehr positive Einschätzung der Leibniz-Gemeinschaft zum IVW in seine Betrachtung einbezogen. Nach der Entscheidung der GWK am Freitag vergangener Woche zur Aufnahme des IVW in die gemeinsame Förderung steht nun nur noch die Aufnahme des IVW in die Leibniz-Gemeinschaft aus, über die diese im Rahmen ihrer jährlichen Mitgliederversammlung voraussichtlich am 26. November 2020 entscheiden wird.  
 

Foto © IVW Prof. Dr. Konrad Wolf und Prof. Dr.-Ing. Ulf Breuer (IVW)