FPCM an der Purdue University – IVW präsentiert Arbeiten zu SMC-Prozesssimulation, Materialsimulation unterstützt durch maschinelles Lernen und ISO-Standardisierung

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Seit 1988 befasst sich die FPCM, die internationale Conference on Flow Processes in Composite Materials, mit Forschungsarbeiten zu Strömungsvorgängen bei der Herstellung und Verarbeitung von Verbundwerkstoffen. In diesem Jahr fand die inzwischen 15. FPCM an der Purdue University (Indiana, USA) statt, am von Prof. Byron Pipes geleiteten Composites Manufacturing & Simulation Center. Das IVW war mit vier Vorträgen vertreten.

Dr. Miro Duhovic, Leiter Prozesssimulation, präsentierte Ansätze zur Prozessdatenerfassung bei der Herstellung von SMC-Pressmassen auf Basis von Polarisations-Bildgebung. Die so erlangten Informationen über Faserorientierungen in der Pressmasse wurden zur Validierung von Materialmodellen genutzt, die als Grundlage für Prozesssimulationen dienen. In einem weiteren Vortrag stellte Tim Schmidt die Arbeiten zum von der Leibniz-Gemeinschaft geförderten Projekt ML4ProcessSimulation vor.  In Zusammenarbeit u.a. mit dem DFKI wurden hier Ansätze zur Substitution von Materialsimulationen durch trainierte neuronale Netze erforscht. Ein zentraler Aspekt zur Erhöhung der industriellen Relevanz von Prozesssimulationen besteht in der Bereitstellung verlässlicher Daten zum Verarbeitungsverhalten von Halbzeugen, ein Forschungsbereich der auch in der FPCM community eine gewichtige Rolle spielt.

Wie auch bei den letzten FPCM-Konferenzen organisierte auch dieses Jahr Dr. David May, Leiter des Programmbereichs Digitalisierung, einen Workshop zu Benchmarking- und Standardisierungsaktivitäten. Innerhalb des Workshops stellte er einen neuen ISO-Standard zur Ebenenpermeabilitätsmessung vor. Tim Schmidt präsentierte gemeinsam mit Elena Syerko von der Ecole Centrale Nantes die Ergebnisse einer Benchmarking-Studie zur simulationsbasierten Permeabilitätsvorhersage. Und schließlich präsentierte Ana Yong, vom National Physical Laboratory (UK), erste Ergebnisse zum Benchmarking von Messungen der Dickenpermeabilität und textiler Kompressibilität.