EU-Projekt SUSAAN - Nachhaltige antimikrobielle und antivirale Nanobeschichtungen

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Jede Person kommt durchschnittlich alle 30 Minuten mit 300 Oberflächen in Kontakt und ist damit 840.000 Keimen ausgesetzt; bis zu 80 % der übertragbaren Krankheiten werden durch Berührung übertragen. Erreger von Infektionskrankheiten finden sich auf vielen Oberflächen: Kreditkarten, Mobiltelefone, Aufzugsknöpfe (auf denen man 22 % mehr Bakterien als auf Toilettensitzen findet) [1]. Infektionskrankheiten stellen eine erhebliche Bedrohung sowohl für die menschliche Gesundheit als auch für die Weltwirtschaft dar und verursachen mehr als 20 % der Todesfälle weltweit. Viren verursachen etwa ein Drittel dieser Todesfälle - ca. 1,4 Millionen Kinder unter 5 Jahren sterben an Durchfallerkrankungen und Lungenentzündung - zwei der tödlichsten Krankheiten von denen Kinder weltweit betroffen sind.

Im SUSAAN-Projekt konzentrieren wir uns auf die Entwicklung und Validierung von neuartigen nachhaltigen, antimikrobiellen und antiviralen Nanobeschichtungen für Textilien und stark frequentierte Bereiche aus Kunststoff sowie Metall, die u.a. in der Textil-, Badezimmer- und Schalterindustrie verwendet werden und anfällig für eine Kontamination mit Krankheitserregern sind.

Zur Erreichung der Projektziele wird eine große Plattform von ursprünglich entworfenen organischen oder anorganischen Nanopartikeln (NPs), biobasierten Nanofasern (NFs) und Nanokapseln (NCs) mit nachgewiesener antimikrobieller/antiviraler (AN/AV) Wirksamkeit implementiert. Für die Herstellung von NPs/NFs/NCs werden umweltfreundliche Synthesemethoden angewandt. Darüber hinaus werden notwendige Modifikationen sowohl während als auch vor oder nach der Phase der Synthese/Defibrillation durchgeführt. Die Auswahl des Verarbeitungsweges, die Art der Modifikation, die Bildung des NF/NP-Komplexes oder die Verwendung in der Einzelform usw. basiert auf dem Prinzip der Nachhaltigkeit und Wirksamkeit der AN/AV-Komponenten in verschiedenen Beschichtungsarten für verschiedene Substrate.

Die Rolle des IVW im SUSAAN-Projekt ist die Entwicklung und  das Upscaling der stabilen Nanokapseln, die verschiedene Wirkstoffe ,komplexe/hybride Metalloxid-Nanopartikel, Anthrachinons (von den Projektpartnern entwickelt) sowie biobasierte und biologisch abbaubare Wirkstoffe wie ätherische Öle (EOs) oder deren Kombinationen enthalten. Die Verkapselung von Wirkstoffen in Polymerkapseln kann sie vor ihrem Abbau schützen und ihre Aktivität verlängern. Darüber hinaus kann der Einbau neuer funktioneller Seitengruppen in die Polymerkette die Verkapselungseffizienz und das Freisetzungsprofil von AN/AV-Substanzen verbessern, indem ihre Kompatibilität mit der Matrix sowie die Haftung an der Oberfläche erhöht und die Stabilität und Lagerfähigkeit durch teilweise Vernetzung von Nanokapseln verbessert wird.

Die Stärke des SUSAAN-Projektes sind seine technologischen und wissenschaftlichen Partner - Experten auf den Hauptgebieten Nanopartikel, Beschichtungen, Vorbehandlung, biobasierte Nanokapseln und Toxizitätsbewertung. Außerdem Unternehmen, die beteiligt sind, um den gesamten Wertschöpfungsprozess auf der Grundlage ihres Kerngeschäfts abzudecken, einschließlich der Herstellung von Beschichtungen, biobasierten Produkten, Badezimmern, Haushaltsgeräten und Textilien sowie Aktivitäten hinsichtlich Biozidproduktverordnung und Nachhaltigkeitsbewertung.

Das Projekt „SUSAAN - Nachhaltige antimikrobielle und antivirale Nanobeschichtungen“ wird im Rahmen des Programms Horizon Europe gefördert. Projekt-Nr.: 101057988.

Kontakt:

Dr. Liudmyla Gryshchuk
Tel. 0631 2017 282
E-Mail: liudmyla.gryshchuk@ivw.uni-kl.de

Mit antimikrobiellen NCs modifizierte Baumwollfasern