Erfolgreiche Promotion: Jan Janzen entwickelt Prozess für epoxidbasierte Feststoffharz-Prepregs

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Jan Janzen hat seine Promotion im Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik an der RPTU Kaiserslautern-Landau erfolgreich abgeschlossen. Die Arbeit wurde von Prof. Dr.-Ing. habil. David May (bis August 2024 Leiter des Programmbereichs Digitalisierung am IVW) betreut und widmet sich der Entwicklung einer Prozesskette zur Herstellung epoxidbasierter Feststoffharz-Prepregs und deren Verarbeitung zu faserverstärkten Kunststoffen.

Im Zentrum der Forschung stehen zwei zentrale Herausforderungen: die eingeschränkte Drapierbarkeit von Feststoffharz-Prepregs bei Raumtemperatur und eine unzureichende Prozessrobustheit im Vakuum-Bag-Only-(VBO)-Verfahren. Durch eine partielle, gemusterte Imprägnierung der Textiloberfläche konnte eine verbesserte Formbarkeit sowie eine effizientere Entlüftung beim Verarbeitungsprozess erreicht werden – was die Prozesssicherheit erheblich steigert.

„Mit seiner Forschung hat Jan den Grundstein für ein innovatives Material- und Prozesskonzept gelegt und dabei ein offenes Auge sowohl für offene Fragen der Grundlagenforschung als auch mögliche industrielle Verwertungspotenziale bewiesen,“ erklärt Prof. Dr.-Ing. habil. David May. „Dank seinem Enthusiasmus markiert die Arbeit den Beginn vielfältiger weiterführender Arbeiten. Die Betreuung war mir zu jeder Zeit eine Freude.“

Die Forschung wird am IVW fortgesetzt: Im Rahmen des Projekts NewPreg werden die entwickelten Verfahren bis 2026 auf den Industriemaßstab skaliert und auf bio-basierte sowie flammgeschützte Harzsysteme ausgeweitet. Für den Sommer 2025 ist ein internationaler Forschungsaufenthalt an der University of Sheffield geplant, um die Zusammenarbeit in diesem Themenfeld weiter auszubauen.

„Die Dissertation von Herrn Janzen zeigt eindrucksvoll, wie sich mithilfe von ‚Out-of-Autoclave‘-Prozessen dreidimensional geformte Bauteile in hoher Qualität – also mit minimalem Porengehalt – herstellen lassen,“ ergänzt Prof. Dr.-Ing. Thomas Neumeyer. „Durch die Verwendung bei Raumtemperatur lagerstabiler Feststoffharze entfällt der Bedarf an energieintensiven Kühlketten und Autoklaven. Damit leistet die Arbeit einen bedeutenden Beitrag zur Ökoeffizienz duroplastischer FKV-Bauteile.“

Wir freuen uns, dass Jan Janzen weiterhin für das IVW tätig sein wird.


Ein Dank gilt Prof. Dr.-Ing. habil. Bodo Fiedler von der TU Hamburg-Harburg für seine Tätigkeit als externer Berichterstatter in der Kommission sowie Prof. Dr.-Ing. habil. Tilmann Beck (WKK) als Vorsitzenden der Promotionskommission.

(v.l.n.r.) Prof. Dr.-Ing. habil. Tilmann Beck, Prof. Dr.-Ing. Thomas Neumeyer, Dr.-Ing. Jan Janzen, Prof. Dr.-Ing. habil. David May, Prof. Dr.-Ing. habil. Bodo Fiedler