Dr. Andreas Klingler tritt DFG geförderte Walter-Benjamin Stelle an

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Seit dem 01.05.2023 beschäftigt sich Dr. Andreas Klingler am Leibniz-Institut für Verbundwerkstoffe im Rahmen einer DFG-geförderten Walter-Benjamin Stelle mit einer neuen Klasse der Polymere, den sogenannten Vitrimeren [1,2]. Diese Materialien vereinen die hervorragenden mechanischen Eigenschaften stark vernetzter Duroplaste mit der Formbarkeit von Thermoplasten. Das bedeutet, der große Vorteil der Vitrimere besteht darin, dass sie trotz ihres molekular vernetzten Zustands jenseits der Perkolationsgrenze repariert, umgeformt und recycelt werden können. Dies ist auf die Präsenz spezieller schaltbarer Bindungen zurückzuführen. Vitrimere stellen somit eine Klasse nachhaltiger Polymere dar und öffnen neue Perspektiven für Verarbeitungsprozesse sowie neue Wege, die Lebensdauer und Dauerhaftigkeit von entsprechenden Kunststoffanwendungen zu steigern.

Um diese besonderen Eigenschaften jedoch vollends nutzen zu können, fehlt insbesondere aus technologischer Sicht ein besseres Verständnis der zugrundeliegenden formbarkeitsinduzierenden physikalischen und physikalisch-chemischen Mechanismen. Dieser notwendige Erkenntnisgewinn bekommt zusätzliche Relevanz im Bereich der Vitrimer-basierten Verbundwerkstoffe, wenn weitere physikalische und chemische Wechselwirkungen, z.B. zwischen eingebetteten Fasern und der Vitrimermatrix auftreten. Im Rahmen des Walter Benjamin Programms wird sich Herr Dr. Klingler  deshalb vor allem einem besseren Verständnis der grundlegenden Eigenschaftsmechanismen der Vitrimere widmen, um deren Weg als Klasse nachhaltiger Polymere und polymerer Matrixsysteme für Faserverbundwerkstoffe weiter zu ebnen.

Die Stelle wird für die nächsten zwei Jahre zu 100% von der DFG im Rahmen des Walter-Benjamin Programms gefördert (Projektnummer: 521902629).

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter:   https://sites.google.com/view/andreas-klingler

Das Walter-Benjamin-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft ermöglicht es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der Qualifizierungsphase im Anschluss an die Promotion, ein eigenes Forschungsvorhaben am Ort ihrer Wahl selbständig umzusetzen. Dadurch wird der Grundstein für die weitere, zunehmend selbständige wissenschaftliche Karriere gelegt und die erwünschte Eigenverantwortlichkeit von besonders qualifizierten Postdoktorandinnen und Postdoktoranden gestärkt. Das Programm dient damit der Förderung der frühen wissenschaftlichen Karriere. (Quelle: https://www.dfg.de/foerderung/programme/einzelfoerderung/walter_benjamin/)

[1] Montarnal, D., M. Capelot, F. Tournilhac, und L. Leibler. „Silica-Like Malleable Materials from Permanent Organic Networks“. Science 334, Nr. 6058 (18. November 2011): 965–68. https://doi.org/10.1126/science.1212648.

[2] Alabiso, Walter, und Sandra Schlögl. „The Impact of Vitrimers on the Industry of the Future: Chemistry, Properties and Sustainable Forward-Looking Applications“. Polymers 12, Nr. 8 (26. Juli 2020): 1660. https://doi.org/10.3390/polym12081660.