Festschrift 30 Jahre IVW

Das IVW wird 30 Jahre alt. Das ist für uns ein Anlass zum Feiern! Unser Konzept „von den Grundlagen bis zur Anwendung“ hat sich seit unserer Gründung durch das Land Rheinland-Pfalz 1990 überaus bewährt, und das Haus hat sich in den vergangenen Jahren zu einer führenden Forschungseinrichtung auf dem zukunftsträchtigen Feld der Faserverbundwerkstoffe entwickelt. Nach einer großartigen Aufbauleistung unserer Gründungsväter, den Professoren Manfred Neitzel, Klaus Friedrich und Martin Maier, mit einer hochmotivierten Mannschaft der ersten Stunde können wir heute mit Stolz auf eine Reihe wichtiger Grundlagenforschungsarbeiten (bis dato über 170 Dissertationen), Innovationen, erfolgreiche Ausgründungen und internationale Netzwerke zurückblicken. „High Tech Composites made in Kaiserslautern“ findet man heute beispielsweise in Produkten der Luft- und Raumfahrt, in Automobilen und Schienenfahrzeugen, im Maschinenbau, in der Medizintechnik und der Energietechnik. Aber auch in der Zukunft haben wir noch viel vor. Im Bereich der Mobilität sind nicht nur leichte und hochfeste Strukturen gefragt, die besonders kosteneffizient produziert werden können und Passagiere bestmöglich schützen, sondern auch multifunktionale Lösungen. Das sind Strukturen, die z.B. auch elektrische Funktionen übernehmen können oder die „auf Knopfdruck“ ihre Form ändern können. In einer immer älter und wohlhabender werdenden Gesellschaft brauchen wir neue Lösungen in der Medizin- und Gesundheitstechnik. Dazu entwickeln wir fortschrittliche Technologien für maßgeschneiderte Orthesen und röntgentransparente Implantate. Für den so wichtigen Bereich der Energie arbeiten wir an der weiteren Senkung von Reibung und Verschleiß und an fortschrittlichen Technologien für Energiespeicher. Drei Leitprinzipien sind uns wichtig: Erstens ein holistischer Forschungsansatz, der die ganze Prozesskette vom Werkstoff über die Bauteilentwicklung und Fertigung bis zum Betrieb und Recycling berücksichtigt. Zweitens die Nutzung der besonders mit Verbundwerkstoffen so hervorragend umsetzbaren werkstofflichen Multifunktionalität. Und schließlich das Prinzip der Nachhaltigkeit, indem wir weiter dafür sorgen, dass Bauteile extrem lange genutzt, einfach repariert und am Ende des Lebenszyklus effizient werkstofflich wiederverwendet werden können. Pünktlich zu unserem runden Geburtstag hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) am 26. Juni 2020 beschlossen, dass das IVW in die gemeinsame Förderung durch Bund und Länder in die Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen werden soll. Das sind beste Aussichten.

Wir freuen uns auf die Zukunft!